Sonntag, 13. Mai 2018

Requiem



Grüße aus der Prignitz
Jetzt ist es soweit. Ich trauere der alten Sambazeit hinterher. Trotz aller Verluste, die wir erlitten haben.
So mancher Miniskus, diverse Muskelfasern und Knochensplitter blieben auf dem Tartan im Käfig am Lietzensee zurück. Genauso wie Hoffnungen und Träume von späten aber unvermeidbaren Profikarrieren in den großen Arenen dieser Fußballwelt.
Nun, so kurz vor der nächsten WM in Russland, ist es wohl klar geworden: „Samba am Lietzensee“ wird nicht Weltmeister. Nicht in diesem Jahr. 
Wahrscheinlich aber auch nicht bei den nächsten Turnieren, denn dieser einstmals strahlende Recke hat sein müdes Haupt niedergelegt und leckt die Wunden. Zumindest die, an die er noch heranreicht.
Ich sitze auf meinem Hof nordwestlich Charlottenburgs, etwas abseits vom Geschehen, und ich frage mich, wie das nur geschehen konnte. Die große Hoffnung des deutschen Fußballs, das so dynamisch gestartete Team des alemannischen Ledertretens ist nur noch ein lebloser Torso, ein Geist. Ich gehe nun den Gang eines jeden Spitzensportlers nach dem Ausscheiden seines Teams aus der höchsten Spielklasse. Am Donnerstag der kommenden Woche werde ich, selbstredend innerhalb der gestarteten Transferperiode, mein erstes Training bei der Ü50 des SV Grabow beginnen.
Traurig und etwas enttäuscht blicke ich nun zurück, denn der WM-Titel mit diesem Team, er hätte mir so viel bedeutet. 
#EmoticonFürTraurigenSambalero

Und so schreibe ich es in die leere Echokammer des glorreichen „Samba am Lietzensee“-Blogs: „Herzliche Grüße aus dem Nordwesten des Brandenburgischen, Euer Hr.Thaner. Sport frei!